30 Jahre für die Gleichberechtigung – BPW-Club Aachen feiert Jubiläum

Veröffentlicht: 10. November 2010 in Aachen, Gender Studies

Aachen. Der BPW-Club Aachen (Business and Professional Woman) feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Seit drei Dekaden setzen sich die Mitgliedsfrauen in und mit ihrem Netzwerk für die Gleichberechtigung in Beruf, Politik und Gesellschaft ein.

Quelle: BPW

Derweil sich in der langen Zeit gesellschaftlich, emanzipatorisch und auch berufstechnisch Vieles geändert haben mag, hat das Thema der Vernetzung von Frauen nicht an Aktualität verloren.  Im Gegenteil – auch im 21. Jahrhundert kämpfen Frauen in vielen Berufen noch gegen Windmühlen. Immer noch verdienen viele Frauen weitaus weniger als ihre männlichen Kollegen oder müssen sich in bestimmten Branchen besonders engagieren, um auf den Chefsessel zu gelangen. Und selbst mit viel Ehrgeiz schaffen es nur wenige Frauen, Familie und Karriere mit Leichtigkeit unter einen Hut zu bringen. Denn oftmals bedeutet  Kinderplanung einen Karriereknick, den es nur schwer wieder auszubügeln gilt. „Ab einem gewissen Karrierelevel wird es zusehends schwieriger für Frauen weiter zu kommen auf der Karriereleiter. Die Konkurrenz wird schärfer und die Luft in den Führungsetagen sehr dünn“, weiß auch Thekla Bauwens, 1. Vorsitzende des BPW-Club Aachen. Mit den Mitgliedsfrauen vom BPW-Club wird das alles zwar nicht unbedingt einfacher, aber zumindest findet frau hier Verbündete, Mentorinnen, Expertinnen und Freundinnen.

Der BPW ist kein Elite-Club und auch keine Selbsthilfegruppe. Die Damen sind zwischen 23 und 80 Jahre alt, arbeiten als Angestellte oder Unternehmerinnen und sind so unterschiedlich wie Frauen nur sein können. Doch eins haben sie alle gemeinsam: Sie arbeiten, sie vernetzen sich, sie tauschen sich aus und wollen sich gegenseitig voran bringen.
Was sich nach Klüngel anhört, ist ein internationales Netzwerk mit langer Tradition. 1919 in den USA gegründet, verbreitete sich das Frauennetzwerk schnell auf der ganzen Welt. Allein in Deutschland bestehen 42 Clubs mit mehreren Tausend Mitgliedsfrauen. Das internationale Gewicht in der Frauenarbeit zeigen auch die ständigen Vertretungen in Straßburg sowie in verschiedenen UN-Gremien.

Was vor dreißig Jahren in Aachen begann, daran wollen die Frauen bei ihrer traditionellen Kerzenfeier am Samstag, den 13.11.2010 in der Erholungsgesellschaft erinnern. Für jedes Land, in dem es einen BPW-Club gibt, wird eine Kerze angezündet. „Das geht richtig unter die Haut“, schwärmt Angelika Holland-Hohmann, die schon seit vielen Jahren Mitglied des BPW ist. „Erst an den vielen Kerzen merkt man, wie viele Frauen in wie vielen Ländern miteinander verbunden sind.“ Die Kerzenfeier wird von allen BPW-Clubs auf der Welt zur gleichen Zeit zelebriert. „Wir zeigen damit, dass wir Frauen in aller Welt aneinander denken und füreinander da sind“, so Holland-Hohmann.

Zum ersten Mal dürfen dieses Jahr auch die Männer der Mitgliedsfrauen an der Veranstaltung teilnehmen. Man gibt sich fortschrittlich.

Eine prominente Gastrednerin haben sich die Frauen ebenfalls auch eingeladen. Der Festvortrag zum Thema „Frauen in die Führungspositionen“ wird von Frau Prof. Heather Hofmeister gehalten. Frau Prof. Hofmeister ist Prorektorin der RWTH Aachen und Universitätsprofessorin für das Fach Soziologie mit dem Schwerpunkt Gender- und Lebenslaufforschung.

Wer den BPW-Club Aachen gerne näher kennen lernen würde, der kann dies auf einer der zahlreichen Workshops und Veranstaltungen des BPW tun. Zum Hereinschnuppern eignet sich auch der regelmäßig stattfindende Stammtisch der Damen. Nähere Informationen finden Sie unter: http://www.bpw-aachen.de

Kommentare
  1. schröder sagt:

    Da dort die meisten Damen aber in Rente und aus dem Beruf sind, hat das für mich persönlich nichts mit business zu tun. Seminare wurden in den letzten Jahren keinerlei mehr veranstaltet. Das Mentoring-Programm funktionierte auch schon in 2009 nicht. Der Club ich, finde ich zumindest, einfach überaltet seitens der Mitglieder. Dabei habe ich nichts gegen Frauen über 65 und in Rente: ganz im Gegenteil. Sind sie doch die, die Erfahrung haben. Aber wenn zu einem Schnuppertreffen hauptsächlich Rentnerinnen erscheinen, ist es für mich witzlos, da ich business machen möchte. Aber: jedem das Seine!

    • soulcherie sagt:

      Hallo U.M.,

      danke dass auch du dir die Zeit genommen hast, deine Eindrücke und Erfahrungen mit dem Bpw Aachen zu hinterlassen. Mit dieser konstruktiven Kritik kann der Club seine Aktivitäten sicherlich besser ausrichten und sich evtl. auch besser oder anders strukturieren. Ich hoffe, dass diesen Artikel sowie eure Kommentare von einigen Verantwortlichen des Aachener BPW aufmerksam gelesen werden.
      Meine Erfahrungen vom BPW in Australien sind durchaus anders – nämlich positiv. Hier sind die Geschäftsfrauen richtig aktiv, jede Woche findet ein Treffen der Ortsgruppen statt und auch online geben die Damen Gas.
      Allerdings möchte ich auch noch an mal dieser Stelle festhalten, dass ich weder in Deutschland noch in Australien Mitglied des BPW war oder bin. Dennoch finde ich es interessant, was zu diesem Thema bisland geschrieben wurde.

      Sonnige Grüße aus Australien,
      Sonja Ceri

  2. soulcherie sagt:

    Hallo Schröder, danke für deinen Beitrag.
    Während meiner Zeit als Journalistin in Aachen habe ich mehrfach über den BPW in Aachen berichtet. Dabei habe ich junge BPWler kennen gelernt, gestandene Frauen mitten im Berufsleben sowie pensionierte Business Frauen. Keineswegs hatte ich das Gefühl, dass es im Club nur von Rentnerinnen wimmelt.
    Allerdings muss ich zugeben, dass es so scheint, als wäre es auf der Homepage des Aachener Clubs zurzeit recht ruhig. Nichts desto trotz warten die Damen mit webinaren auf, es kann daher nicht behauptet werden, es gäbe gar kein Angebot.
    In Australien (wo ich mich derzeit befinde) sind die Damen ebenfalls sehr aktiv. Das ist ein absoluter Pluspunkt für das Frauennetzwerk. Beim BPW kann man sich gut international vernetzen.

  3. U. M. sagt:

    Hallo!
    Auch ich kenne den Aachener BPW und habe ich den letzten 6 Jahren leider erfolglos auf Seminare oder Mentoring oder etwas für Frauen im Berufsleben gewartet.
    Es wurde aber oft an einem Abend Reklame gemacht von Frauen, die ihr Geschäft vorgestellt hatten, obwohl sie nicht einmal in dem Club waren.
    Was auf einer Internetseite angeboten wird und was dann tatsächlich stattfindet, das sind hier 2er- lei. Dann sind gesamt mehr als 7 Damen ausgetreten gleichzeitig, die wirklich noch im Beruf standen. Wenn zb. der young BPw noch aus 2 Mitgliedern besteht und der reguläre zu 80% aus Damen, die nicht mehr berufstätig sind und Kaffeeklatsch und Karnevalsfahrten nach Köln veranstaltet werden, dann ist das für mich kein Club für Geschäftfrauen. .Auch auf einer kürzlich getätigten großen öffentlichen Veranstaltung kamen Frauen zu Worte, die gar nicht im Club waren. Als Spezialistinnen im Bereich gliecher Lohn für glieche Arbeit. Wer eine Vereinigung von Geschäftsfrauen und Frauen im Berufsleben sucht, der ist, meiner Meinung nach, dort nicht richtig. Hingegen ist der Club sicherlich goldrichtig für Frauen, die in Rente sind oder sich zur Ruhe gesetzt haben bereits. Kaffeklatsch, Seniorenfahrten und so etwas kommt dort nicht zu kurz. Junge Frauen (unter 60) sollten sich versuchen, woanders oder privat zusammen zu schließen.
    Jeder hat da so seine Meinung.

  4. Dorothee sagt:

    BPW Aachen? Oh Hilfe nein!
    EInmal und nie wieder. Am ersten Abend passt meine Nase einer alten Frau nicht, die dort weder im Vorstand ist, noch sonst etwas. Aber die Dame walzt meinungsmäßßig alle nieder und die jungen Frauen (es waren 3!!) hatten dagegen keine Chance. Eine Ausländerin hat offenbar Langeweile und ist dort Liebkind, eine ist bei einem ehemaligen Vorstandsmitglied angestellt. Sie kann also auch nichts sagen. Die 3 war damals gerade im Begriff, wie wohl schon vor ihr 5 andere, zu gehen. Einer wurde per emial nahegelegt zu gehen, da der club nicht richtig für sie sei. Sie würde ja nicht kostenlos ihre Dinestleistung weiter hin anbie(dern)ten. Ich habe in Aachen viele Meinungen gehört. Positiv war keine. Schade um die gute Sache finde ich auch. Die Natur wird es regeln und hoffentlich rücken dann junge Frauen noch. Leider werde ich das nciht mehr erleben.
    Eine junge Frau erzählte mir, dass sie oft bei Essen gesessen habe, und die einzige unter 60 war. Das macht doch keinen Spaß! Da ist eine ganze Generation zwischen. Rentnerinnen und Beruflerinnen. Aber letztere sind wohl jetzt alle weg. Lt. Satzung dürften nur 30% aus dem Beruf sein, erzählte man mir. Aber dort sind 99% in Rente.
    Mit freundlichen Grüßen, Dorothee

    • soulcherie sagt:

      Es ist so schade, dass es so viel negative Kommentare zum BPW in Aachen gibt in letzter Zeit. Es ist an der Zeit, dass sich der BPW selbst einmal zu den Kommentaren äußern sollte…

  5. Mechthild sagt:

    Hallo!
    Ich muss mich den negativen Meinungen von oben anschliessen.
    Mit freundlichen Grüssen,
    Mechthild

    • soulcherie sagt:

      Wenn ich die Kommentare nun richtig verstanden habe, liegt die Kritik in der Unausgewogenheit von Rentnerinnen und Beruflerinnen. Dies führt dazu, dass sich diejenigen, die ihr berufliches Netzwerk ausbauen wollen, sich unverstanden und im falschen Umfeld fühlen. Des Weiteren wird angemahnt, dass zu wenig Seminare und Bildungsangebote vorhanden sind.

      Lieber BPW: Es wäre doch mal interessant zu wissen, wie viele eurer Mitglieder denn nun wirklich schon in Rente sind und wie euer Kursangebot für 2012 aussieht.

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